Was tun bei Inkontinenz? Über Pflege und Finanzierung

Inkontinenz beschreibt den kompletten oder teilweisen Verlust der Kontrolle über den Harndrang und/oder den Stuhl. In diesem Ratgeber der Gesundheitsmesse geht es nicht um Behandlungsformen, um die Kontrolle zu verbessern oder vollständig zurückzuerlangen, sondern um Tipps für die Pflege und darum, wie diese finanziell gestemmt werden kann.

Pflegeprodukte auf Rezept

Insbesondere der Alltag unter Menschen stellt Betroffene oftmals vor große Herausforderungen. Als Teil der Lösung ist der Griff zu Produkten empfehlenswert, die etwa gegen Blasenschwäche helfen. Häufig sind diese Hilfsmittel auch ohne Rezept zugänglich, dauerhaft sind diese Kosten jedoch durchaus hoch. Entsprechend sollten Betroffene beim Hausarzt anfragen, der unter bestimmten Umständen Rezepte ausstellt, die Sie bei den Krankenkassen einreichen können. 

Da Krankenkassen jedoch ungern Geld herausgeben, muss der Arzt im Regelfall eine Inkontinenz mittleren Grades feststellen. Häufig müssen Sie sich an den Kosten zum Teil auch selbst beteiligen. Welche genauen Kriterien für ein Rezept für Inkontinenzprodukte gelten und welche Kosten auf Sie zukommen, sind von Fall zu Fallunterschiedlich.

Pflegegeld

Besteht die Möglichkeit, dass die pflegebedürftige Person von Angehörigen, Freunden oder sonstigen ehrenamtlichen Helfern unterstützt wird, kann Pflegegeld beantragt werden. Das Geld steht eigentlich der zu pflegenden Person zu, wird allerdings in der Regel dem Helfer zur Würdigung bzw. als Ausgleich der Arbeit zur Verfügung gestellt. Je nach Pflegebedürftigkeit beträgt die Leistung zwischen 316 € auf Pflegestufe 2 bis zu 901 € auf Stufe 5.

Verhinderungspflege als kurzfristiger Ersatz für Privatpflege

Ist die private Pflegekraft aus unterschiedlichen Gründen (Urlaub, Krankheit) verhindert, übernehmen Krankenkassen für maximal 6 Wochen im Jahr die Kosten für die Ersatzpflegekraft. Dabei ist es egal, ob es sich wieder um eine private Kraft oder eine Aushilfskraft aus einer ambulanten Pflegeeinrichtung handelt. Das gilt auch, wenn Sie die Pflege statt zu Hause vorübergehend stationär  durchführen lassen. Das Geld für die Verhinderungspflege erstatten die Krankenkassen für Patienten der Pflegestufe 2 bis 5.

Video: Pflegegrad 2: Geld, Leistungen & Ansprüche - das müsst ihr wissen!

Ambulanter Pflegedienst

Nicht immer ist es für Angehörige möglich, die Pflege ihrer Liebsten vollumfänglich zuübernehmen. Dennoch besteht oft zumindest der Wunsch, die zu pflegende Person, solange es realisierbar scheint, zu Hause zu betreuen. Dafür können sich Betroffene professionelle Hilfe holen, auch damit der Spagat zwischen Beruf und Pflege gelingt. Diese Pflegesachleistungen können je nach Bedarf und Situation unterschiedlich ausfallen. In einigen Fällen reicht zum Beispiel die Inanspruchnahme einer Pflegehilfe am frühen Morgen, während bei anderen wiederum eine Ganztagspflege für die Gesundheit nötig ist. Je nachdem, in welchem zeitlichen Rahmen derartige Angebote genutzt werden und wie hoch der Einsatz der ehrenamtlichen Pfleger ist, fällt auch die Höhe der Leistungen aus, wird also mit dem Pflegegeld verrechnet. Auf Pflegestufe 2 beträgt die maximale Leistung 724 €, auf der fünften liegt sie bei 2095 €.

Teilstationäre Versorgung

Sollte die Pflege in den eigenen vier Wänden nur zeitweise möglich sein, gibt es noch die Option einer teilstationären Versorgung. Einen großen Teil der Zeit befindet sich die pflegebedürftige Person noch zu Hause, wird aber je nach Einzelfall vorübergehend in einer stationären Einrichtung untergebracht. Das kann etwa passieren, wenn die Pflege aus zeitlichen Gründen nicht dauerhaft möglich ist, aber auch wenn es medizinisch notwendig ist.

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